Die Sozialpartner haben sich auch auf eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit geeinigt, die von 38 auf 36 Stunden sinken wird. Die Abschlagszeit – die ab 2019 gilt – wird jedoch nicht auf den Wochenplan angewendet, da die Arbeitnehmer stattdessen 14 Tage bezahlten Urlaub pro Jahr erhalten. Gemäß der Vereinbarung gilt die Arbeitszeitverkürzung auch für Teilzeitmodelle, die innerhalb des Unternehmens existieren. Ein Datum der Umsetzung wurde jedoch nicht vereinbart, und die Verhandlungen sind im Gange. Am 20. Juni 2007 einigten sich die United Services Union (vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, ver.di) und die Deutsche Telekom AG nach sechswöchigem Streik auf ein Tarifpaket, das die Bezahlung und die Bedingungen für rund 50.000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom regelt. Diese Arbeitnehmer sollen ab dem 1. Juli 2007 unter dem Dachnamen T-Service in drei neue Dienstleistungsunternehmen versetzt werden. Zu den Kernpunkten der Vereinbarung gehören die Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 34 auf 38 Stunden ohne Lohnausgleich und eine Senkung des Lohnniveaus um 6,5 % über einen Zeitraum von 42 Monaten. Im Gegenzug für diese Zugeständnisse erklärte sich das Unternehmen, dass es bis Ende 2012 keine obligatorischen Entlassungen geben werde. Genauer gesagt ist die Lohnskala in zwei gleiche Teile unterteilt; diejenigen in der Hälfte mit niedrigeren Löhnen erhalten die größere Lohnerhöhung von 5,2%, während diejenigen in der oberen Hälfte eine Erhöhung von 4,8% erhalten. Die Lohnerhöhungen werden in zwei Phasen eingeführt, am 1.
Mai 2018 und am 1. Mai 2019. Die niedrig bezahlte Gruppe wird ihre Löhne um 3,1 % und dann um 2,1 % erhöhen, während die Löhne der Zweitbeschäftigten um 2,7 % und dann um 2,1 % steigen werden. Das Endergebnis liegt sehr nahe an der ursprünglichen Lohnforderung von Verdi, die Gewerkschaft hat eine Erhöhung um 5,5 Prozent gefordert. Inzwischen werden die Löhne für Lehrlinge in zwei Phasen erhöht, um 40 Euro und dann 30 Euro monatlich. Die Vereinbarung enthält auch eine Beschäftigungsgarantie, die bis zum 31. Dezember 2020 gilt. Die Unterzeichnung der CA-Vereinbarungen wird am 23. bzw. 24.
Juli folgen. Die Deutsche Telekom wurde 1995 nach der Privatisierung der Deutschen Bundespost gegründet und beschäftigt derzeit rund 160.000 Mitarbeiter in Deutschland (Stand: 31. Dezember 2006). Etwa 40 % der Beschäftigten haben nach wie vor den Beschäftigungsstatus von Beamten. Dies bedeutet, dass sie vor Entlassung geschützt sind, aber auch, dass sie von Tarifverhandlungen ausgeschlossen sind, da ihre Bezahlung und bedingungen gesetzlich festgelegt sind. Rund 32 % der Aktien werden nach wie vor direkt oder indirekt vom deutschen Staat kontrolliert. Seit der Privatisierung wurde das Unternehmen mehrfach umstrukturiert. Im März 2004 schlossen ver.di und die Deutsche Telekom einen sogenannten “Beschäftigungspakt”, der einen Rahmentarifvertrag darstellt, mit dem die Gewerkschaft Zugeständnisse im Austausch gegen begrenzte Arbeitsplatzgarantien (DE0405205F) machte.